In den Evangelischen Fachschulen kann innerhalb von dreieinhalb Schuljahren eine Ausbildung zur ErzieherIn in Teilzeitform / Abendunterricht absolviert werden.
Die Unterrichtszeiten sind außerhalb der Schulferien:
Montag und Mittwoch | 16:30-21:30 Uhr |
Freitag | 16:30-21:30 Uhr (einmal im Monat) |
Samstag | 07:45-15:35 Uhr (einmal im Monat) |
Des Weiteren gibt es zwei Blockwochen im Schuljahr, in denen der Unterricht von Montag bis Freitag von 7:45-15:35 Uhr und am Samstag von 7:45-12:45 Uhr stattfindet.
Für die Ausbildung wird ein praktischer Anteil von 19 Stunden pro Woche an einem Praxisort benötigt. Mögliche Praxisorte sind Krippe, Kita, Jugendhilfe oder Hort.
Dort finden Besuche von praxisbegleitenden Lehrkräften sowie die abschließende praktische Prüfung statt.
In der Praxiseinrichtung wird ein/e MentorIn mit sozialpädagogischer Ausbildung (ErzieherIn/SozialpädagogIn) zur Reflexion in der praktischen Arbeit benötigt.
Die Rahmenbedingungen für die Blockwochen sollten deutlich mit dem Arbeitgeber
abgesprochen werden. Es gibt sehr unterschiedliche Regelungen zur Handhabung dieser Blockwochen. Möglich sind die Anerkennung als Bildungsurlaub, eine Freistellung, Urlaub, Abbau von Überstunden etc.
Die Ausbildung in Teilzeit mit Unterricht am Abend kann folgende Vorteile bieten:
- Lernen in enger Verzahnung von Theorie und Praxis
- besondere Qualifizierung durch die sehr praxisbezogene Ausbildung
- gute Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit, Familie und Ausbildung.
Die Inhalte der Ausbildung sowie die Prüfungsanforderungen sind identisch mit denen der Tagesausbildung. Weitere Infos dazu unter Ausbildungsverlauf Sozialpädagogik.
Motivationsschub durch Teilzeitausbildung Dreifachspagat Beruf, Familie, Ausbildung: Dreimal in der Woche besuchen angehende Heilpädagogen, Sozialassistenten und Erzieher die EFS in Teilzeit. Die Vorbereitung für eine Klausur oder Prüfung kann anstrengend und stressig sein. Doch wie schwierig wird es erst, wenn neben dem Lernstress auch noch Job, Haushalt und Familie geregelt werden wollen? Wie ist es möglich, eine Ausbildung als Sozialassistentin, Erzieher oder Heilpädagoge an den Evangelischen Fachschulen mit einer tagtäglichen beruflichen Tätigkeit zu vereinbaren? Die Schülerinnen und Schüler, die jeden Mittwoch- und Freitagabend sowie jeden Samstag in den Klassen der EFS sitzen, machen es vor. Sie absolvieren die Ausbildung an der Berufsfachschule mit Abendunterricht und an der Fachschule für Sozial- oder Heilpädagogik in Teilzeit, arbeiten gleichzeitig fünf Tage die Woche und haben Job, Kinder, Familie, Englischvokabeln, pädagogische Grundlagen, mathematische Formeln, Praxisprojekte, Referate und Co. unter einen Hut zu bekommen. Wenn die Vollzeitschülerinnen und -schüler den EFS am Nachmittag den Rücken kehren, wird es nur kurzzeitig ruhiger im Schulgebäude. Denn um kurz nach 16 Uhr treffen die ersten Mitglieder der Teilzeitklassen ein. Dass sie für ihre Ausbildung viel Zeit und Mühen investieren, steht außer Frage. Doch was zeichnet die Teilzeitklassen an den EFS aus? „Wir sehen hier ein sehr hohes Maß an Zusammenarbeit und viel Ehrgeiz“, berichtet Schulleiterin Ulrike Kläfker. Bei den Abendschülern zeige sich zudem ein besonderer Durchhaltewillen: „Sie wollen es schaffen – und dies trotz hoher Anforderungen, die die Ausbildung, der Beruf und die Familie an die Schülerinnen und Schüler stellen.“ Viele Teilzeitstudierende haben zuvor eine andere Ausbildung absolviert, sie sind Tagesmütter, oder haben sich einige Jahre alleinig der Familie gewidmet. „Jetzt ist es ihnen wichtig, sich umzuschauen und zu erfahren: Was ist mit meiner Vorerfahrung arbeitstechnisch möglich? Wie soll es weitergehen?“, sagt Kläfker. Hinzu kommt der Wunsch, die eigene Tätigkeit in Kindergarten oder Hort auf pädagogische Füße zu stellen, sich weiterzubilden und im Idealfall die Jobchancen zu verbessern. Eine Absolventin der BFS2EA berichtet: „Dieses BFS-Jahr hat mir einen großen Motivationsschub gegeben und mein Selbstbewusstsein ungemein gestärkt.“ Warum ist die Arbeit mit Kindern ihr Traumjob? „Es ist unheimlich spannend zu beobachten, wie sich kleine Menschen entwickeln, und ihnen beim Großwerden zuzusehen. Die Ausbildung hat mir eine pädagogische Absicherung für meine berufliche Tätigkeit gegeben.“ Derzeit kann sich die 47-jährige zwar nicht vorstellen, eine weitere Ausbildung zur Erzieherin zu machen: „Das Lernen in den Abendstunden ist schon sehr anstrengend, und man muss sich wieder auf Klausuren, Prüfungen und ähnliches einstellen. Im Moment möchte ich mich wieder auf meinen Beruf, meine Familie und meine ehrenamtlichen Tätigkeiten konzentrieren. Aber man sollte niemals nie sagen.“ Die Schülerin rät anderen Interessenten: „Macht das! Auch wenn das Jahr stressig war. Diese tolle Erfahrung war es wert. Wir sind alle so stolz über unseren Abschluss. Ich habe Kolleginnen zu dieser Ausbildung geraten.“ Worauf sollten Neustarter achten? „Es ist wichtig, dass man im Vorfeld mit Familie und Partner spricht: Ich schaffe das nur mit Eurer Hilfe. Außerdem braucht es etwas Zeit und Gewöhnung bis man wieder im Lernen drin ist.“