Examen geschafft: 3 Klassen der Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz nehmen die Zeugnisse entgegen

Nach einem bzw. zwei Ausbildungsjahren wurden am 23.06. (BFS 2CA) und am 25.06. (BFS 2a und BFS 2b) die Absolvent*innen der Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz feierlich entlassen. Gut gelaunt verabschiedeten sich die Schüler*innen von ihren Mitschüler*innen und ihren Lehrkräften, teilweise lag auch ein Bedauern in der Luft, denn insbesondere in der komprimierten Ausbildung der sogenannten „Quereinsteiger“, die nach einem Jahr die Ausbildung beenden, haben sich intensive Klassengemeinschaften gebildet.
Mit dem beruflichen Abschluss eröffnen sich nun viele Möglichkeiten, unter anderem die Tätigkeit in Krippe, Kita oder Hort – oder die weitere Fortführung der Ausbildung zum/zur Erzieher*in an den EFS, je nach Wunsch in Vollzeit- oder berufsbegleitend in Teilzeit.
Herzliche Glückwünsche an die Sozialpädagogischen Assistent*innen!

Und hier noch die Abschlussrede der BFS 2b (Quereinsteigerklasse) – verfasst von Janina Determann:

Das erste Jahr

Nun stehen wir also hier
schick gekleidet und in den Fingern die Gier,
endlich unsere Ausbildung in den Händen zu halten,
endlich unsere Sommerferien zu gestalten.
Die letzten Tage Schule waren stockend,
die letzten Tage Praktikum so verlockend.
Wir haben es geschafft, haben was erreicht,
haben uns gewundert, wie schnell ein Jahr verstreicht.

Ich glaube wir können alle stolz auf uns sein,
wir sind alle hart wie Stein.
Haben den ganzen Stress überlebt,
auch wenn unsere Gefühle haben widerstrebt.
Haben Spaß gehabt und Leistungen erbracht,
haben viel gelernt und uns dabei entfacht.
Ich fass es nicht, dass wir jetzt hier stehen,
ein Jahr ist jetzt um und wir sehen einige gehen.
Eigene Wege, die sie bau‘n,
eigene Ziele, die sie bestau’n.

Doch die meisten machen weiter,
ob in Voll- oder Teilzeit, wir sind heiter.
Was uns hat ein wenig geschockt,
Klassen werden vermischt, das haben wir abgeblockt.
Doch im Endeffekt, wir lassen es zu,
geben dem Ganzen ´ne Chance, das ist der Clou.
Schließlich ändert das nichts,
an dem was wir haben erlebt,
im Mittelpunkt dieses Gedichts,
hat unsere Klassengemeinschaft uns bewegt.

Fangen wir damit an, dass wir uns haben
von Anfang an gut verstanden und gaben
den anderen eine Chance uns kennen zu lernen,
wie es weiter ging stand nur in den Sternen.
Doch das Schicksal hat es gut mit uns gemeint,
hat uns alle ungemein miteinander vereint.
Natürlich gibt es in jeder Gruppe Rollen,
das haben wir gelernt,
doch es liegt daran was wir wollen,
dass wir uns nicht voneinander entfern.
Wir kamen zurecht, jeder hat sich gefunden,
hat vielleicht den ein oder anderen Meilenstein überwunden.
Wir haben zusammen gelacht, aber auch mal aufgeregt,
doch beides zusammen hat unsere Klassengemeinschaft nur angeregt.

Wenn ich daran denke, dass sich jetzt einiges wird ändern,
zerrt es an meinen Bändern.
Diese Klasse so nun hinter mir zu lassen,
ehrlich gesagt macht mir das zu schaffen.
Ich glaube damit bin ich nicht allein,
ich glaube das berührt sogar den Ein Stein.
Wenn Freundschaften entstehen, Wege sich trennen,
tun diese Tatsachen in unseren Herzen brennen.
Doch ich habe gelernt, dass Abschied dazu gehört
und man Dinge hinter sich lassen muss;
ein Freund davon war ich noch nie,
doch mit der BFS2B wie wir sie kannten ist jetzt Schluss.

Immer wieder erstaunlich zu sehen,
wie Freundschaften können so schnell entstehen.
Doch manchmal denk ich, dass Zeit nicht viel ausmachen tut,
wenn die Chemie stimmt, dann versteht man sich eben direkt gut.
So hab ich es erlebt, so sehe ich es auch jetzt,
wie jeder den anderen hier wertschätzt.
Ich trau mich zu sagen, ich hab euch gern,
auch wenn ich mich manchmal halte von Gefühlen fern.
Es hat mir Spaß gemacht in die Schule zu kommen,
Spaß gemacht mit euch anzukommen.

Auch wenn wir uns manchmal gefragt haben was das soll,
haben wir alle Fächer gemeistert voll.
Ob Werken, Gitarre oder doch Politik,
geschafft haben wir sogar mit dem Jörg die Musik.
Sicher waren wir uns nicht bei jedem Fach,
waren nicht mehr bei jedem so wach.
Doch trotzdem alles durchgezogen,
schließlich wollen wir werden Pädagogen.

Wenn ich hier so in die Gesichter schau,
ich wusste dieser Tag wird grau.
Wir sitzen alle hier zusammen,
wollen unser Zeugnis empfangen,
doch da ist so viel mehr.
Ich sehe in eure Gesichter und sehe doch so viel:
da ist Freude, weil das Jahr ist nun vorbei,
da ist Mut, weil wir alle waren mit dabei,
da ist Trauer, weil unsere Klasse hat ein Ende,
da ist Glück, weil uns jemand gab solch eine Spende.
Vielleicht sehe ICH auch nur mein Spiegelbild,
vielleicht empfindet ihr das gerade nur mild.
Vielleicht übertreibe ich, vielleicht weine ich,
doch vielleicht teilt jemand diese Gefühle.

Ich bin in diese Klasse gekommen,
fühlte mich stets angenommen
und hoffe so ging es euch auch.
Ich habe euch kennen gelernt,
hab Vorurteile entfernt
und euch schließlich lieb gewonnen.

Ich bin berührt, ich bin gestärkt,
hat dieses Jahr hier wohlbemerkt,
mich weiter gebracht, stärker gemacht,
und schlussendlich an mein Ziel näher gebracht.
Einigen von euch, den wird es genauso gehen,
wollen Erzieher werden und wir werden sehen,
wohin uns diese Schule noch führt,
welcher Themenbereich uns noch so berührt.
Ich bin offen für alles, lasse mich überraschen,
hab sowieso immer einen Plan B in den Hosentaschen.

Freuen tu ich mich sehr,
was diese Ausbildung gibt so her.
Erzieherin will ich werden, auf jeden Fall,
trotz Hitze, Regen, Sturm und Schneeball.
Die Umstände sind mir egal,
Bezahlung auch sehr schmal, aber was soll’s.
Darum geht es hier schließlich nich,
nicht für mich.
Die Kinder sind es bei mir,
die mir diese Kraft geben hier.
Ich denke an sie, sie motivieren mich,
hoffentlich geht nichts gegen den Strich.
Ich bin mir nicht sicher, wie ihr darüber denkt,
welcher Gedanke euch bei dieser Sache lenkt.
Doch eigentlich schon, ich glaube fest,
dass euch der Gedanke an Kinder nicht mehr los lässt.
Und dafür sind wir doch alle hier,
wir wollen Kinder glücklich machen, sie begleiten,
sie kennen lernen, auch ihre Kernseiten.
Wir wollen helfen und unterstützen,
bei ihrer Entwicklung sind wir ihre Armstützen.

Für mich da gibt es nichts schöneres,
ein Kinder Lächeln, ein ehrliches.
Und wenn ein Kind eigentlich den Glauben verliert,
von Eltern vielleicht abserviert,
ja was könnte denn noch schöner sein,
wenn das Kind wieder Vertrauen hat, in dein.
Es glaubt wieder an die Menschheit, glaubt an sich,
und ein Superheld wird aus dem Bösewicht.

Kinder sind so einzigartig, sie sind einfach toll,
in ihnen steckt so viel Leben und zwar voll,
vom kleinen Zeh, bis zum Schopf,
vom Zehnagel bis zum Kopf.
Wir sollten sie bewundern und auch mehr beachten,
sie sind wichtiger als wir vielleicht dachten.
Sie sind unsere Zukunft, sie und nicht wir,
bei ihnen entscheidet sich, wie lange wir noch bleiben hier.
Gute Erziehung, das ist wichtig,
damit sich jedes Kind entwickelt richtig.
Das ist nicht immer leicht, manchmal wirklich schwer,
so lange ist es noch gar nicht her.
Hab Erfahrungen gemacht, nicht immer so leicht,
doch mein Bild vom Kind, das blieb gleich.

Jedes Kind ist wertvoll, egal ob gut oder „schlecht“,
denn jedes Kind, das hat das Recht,
auf eine unbeschwerte Kindheit, so oder so,
egal wie sie leben und wo.

Ich kann es einfach nicht beschreiben,
kann meine Schulden einfach nicht begleichen.
Denn zumindest mir gibt diese Arbeit so viel,
kann es kaum erwarten bis ich bin am Ziel.
Möchte meine Ausbildung schaffen,
mich immer wieder aufraffen,
denn dieser Job, der ist es wert.
Wenn andere sagen: „Ach ist doch nur ein bisschen spielen“,
möchte ich am liebsten auf sie zielen… mit…. Einer Wasserbombe.
Diese Arbeit, das ist so viel mehr,
gibt Kind und Erzieher so viel her.
Was würden wir schließlich nur ohne Erzieher machen?
Wer regelt denn dann die ganzen Sachen?
Wer passt dann auf, dass die Erziehung gelingt?
Wir brauchen Erzieher, unbedingt.

Abgekommen vom Thema,
unterbrochen das Schema.
Geht es hier um unsere Klasse,
wollte nochmal sagen, dass ich es nicht fasse,
dass wir uns jetzt nun trennen,
nachdem wir uns gerade erst lernten kennen.
Doch wir können’s nicht ändern, es ist entschieden,
müssen diese Konstellation heute verabschieden.
Vielleicht ist das schwierig, vielleicht auch traurig,
vielleicht macht uns das auch misslaunig.
Nach so kurzer Zeit, ich glaub es nicht,
sind wir näher zusammen gerückt, ganz schön dicht.
Wir hielten zusammen, wir waren eins,
und aus diesem eins wird jeder wieder seins.
Wir nehmen Abschied von dieser Gemeinschaft,
sagen danke, für das was wir haben geschafft.

Ich glaube an Abschied, Freunde und Glück,
unsere Klasse die war wirklich verrückt.
So viele Persönlichkeiten, so viel zu lachen,
haben erlebt so viele Sachen.
Doch das wichtigste was zählt:
wir haben uns eingelassen,
getraut in dunkle Gassen,
ein Abenteuer, was unberechenbar war.
Dieses Jahr war eine schöne Zeit,
unser aller Lächeln, das ist breit.
Ausbildung, ein großer Schritt,
denken wir irgendwann mit Freude daran zurück.
Und vielleicht, so Gott es will,
denken wir in vielen Jahren still,
zurück an diese Zeit,
wie lang wir gelaufen sind, so weit
und wo wir schließlich angekommen sind.

Einen Schritt geschafft, es geht noch weiter,
die nächsten Stufen folgen, auf der Leiter.
Egal welchen Weg ein jeder von uns wählt,
dieses Jahr wird zusammen gezählt.
Denn daran ändert sich nichts, das will ich mal sagen,
überstanden dieses Jahr, ohne großartige Klagen.
Aber das wichtigste war,
jeder von euch sagt „Ja“,
gemeinsam haben wir es gemeistert,
von dieser Klasse… ich bin begeistert.

Jeder von uns ist anders und das ist auch gut.
Jeder von uns ist sich jetzt sicherer, bei dem was er tut.
Ich wünsche euch allen nur das Beste, wohin euer Weg auch geht.
Ich hoffe ihr seid zufrieden, wo immer ihr dann steht.
Gebt nicht auf, kämpft für das, was ihr wollt,
denn wäre doch blöd, wenn ihr den Rest eures Lebens (herum sitzt und) schmollt.


„Gekrönt“ – 82 examinierte Erzieher*innen feiern den Abschluss

Manche waren 4 Jahre an den EFS, einige 3 Jahre, andere 2 Jahre – „gekrönt“ wurden sie alle für ihre Anstrengungen in Praxis und Theorie der Sozialpädagogik mit einer symbolischen goldenen Krone.  82 Absolvent*innen  – jetzt fertige Erzieher*innen – nahmen am 22. Juni 2018 ihre Examenszeugnisse in der Lutherkirche entgegen. Die Feierlichkeiten begannen mit einer Andacht, die Bettina Ley mit den Unterstufen vorbereitet hatte.

Hier ein kurzer Auszug aus den Gedanken, die von Janna Pienkos und Anita Wormsbecher (U3) vorgetragen wurden:

„Nach der Bibel ist jeder Mensch gekrönt. Gott „schmückt dich mit einer Krone – sie besteht aus Güte und Barmherzigkeit. Er versorgt dich mit Gutem dein Leben lang“. (Psalm 103) Ihr alle hier – aus der O1, der O2, der O3 und der O4 – tragt vor Gott eine Krone. Ihr seid seine Königskinder – so sieht Gott euch,- genau so, mit allen Ecken und Kanten, mit dem, was ihr könnt und mit dem, was ihr eben auch nicht könnt.
Jeder von euch hat seinen eigenen Wert, also setzt euch ruhig aufrecht hin, verändert eure Haltung. Wer als königlicher Mensch lebt, der kann auch zu den anderen königlich sein, gnädig und mitfühlend. Königliche Menschen helfen, unterstützen und begleiten, wo sie können, weil sie die Kraft dazu haben. Das wird nun bald eure Aufgabe sein – jeden Tag. Wer um seine Würde als Gotteskind weiß, kann andere trösten, ihnen Mut zusprechen. Wer von Gott her um seinen Wert weiß, kreist nicht ständig um sich selbst, sondern ist offen für andere
…“

Musikalisch verantwortlich war Jörg Spaude mit dem Chor der Unterstufen, und mit ihrem wunderbaren Solo des Songs „I lived“ erntete Leonie Kampe (wie immer bei ihren Auftritten!) einen tosenden Applaus. Carolin Gärtner (O1) erklärte, wie wichtig die Teilnahme an kulturellen Ereignissen auch für finanziell benachteiligte Familien ist, und deswegen wurde die Kollekte für Kukuk, die Osnabrücker „Kunst-und-Kultur-Unterstützungs-Karte“ eingesammelt. Auch an den Schülerhilfefond der EFS wurde gedacht, Micha Wille (O3) bot kleine selbst erstellte Schutzengel zum Verkauf an und spendete den gesamten Erlös. Damit kann wieder schnelle und unbürokratische Hilfe an Schüler*innen der EFS ermöglicht werden, z.B., wenn das Bafög-Amt (noch) nicht zahlt oder auch in anderen kurzfristigen finanziellen Notsituationen.
Abschließend wurden in der Lutherkirche in launigen Reden die Schulzeit reflektiert, an manche humorige Situation erinnert sowie viele gute Wünsche für die Zukunft formuliert, bevor die Zeugnisse an die einzelnen Klassen übergeben wurden. Wie Frau Kläfker (Schulleitung) hervorhob, wird den jungen Menschen aufgrund des Fachkräftemangels in der Kinder- und Jugendhilfe ein schneller Übergang in den Beruf gelingen – nicht wenige starten direkt am 1. Juli in ihre neue Stelle.
Weitere Höhepunkte des Tages waren der Sektempfang in der Aula der EFS sowie die Party im Alando.
Die Lehrkräfte beglückwünschen diesen  besonderen Examensjahrgang und freuen sich auf ein Wiedersehen in der Praxis, in der Heilpädagogen-Ausbildung der EFS oder ….  😉

Friederike Niederdalhoff, 23.06.2018


Erna de Vries – eine beeindruckende Zeitzeugin zu Besuch in den EFS

„Du wirst überleben, und du wirst erzählen.“
Am 7. Mai 2018 herrschte in der Aula der Ev. Fachschulen  Osnabrück ungewohnte Stille, obwohl mehr als 160 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und weitere interessierte BesucherInnen anwesend waren. Der Grund für diese Ruhe war die 94-jährige Erna de Vries aus Lathen, die über ihre Erinnerungen an die Zeit des Holocaust sprach.
Frau de Vries wurde 1923 geboren, ihr Vater war protestantisch und ihre Mutter jüdisch, und damit war sie laut der Nürnberger Gesetze der Nationalsozialisten „Mischling ersten Grades“. Nach dem frühen Tod ihres Vaters lebten Erna de Vries und ihre Mutter in Kaiserslautern, wo sie den zunehmenden Repressalien der Nazis unterworfen waren. So erlebten sie unter anderem die furchtbare Zerstörung ihrer Wohnung in der Reichspogromnacht und die anschließende vollständige Entrechtung der Menschen jüdischen Glaubens. Als ihre Mutter 1943 den Deportationsbefehl nach Auschwitz bekam, entschied sich die Tochter, freiwillig mitzugehen, weil sie ohne ihre Mutter nicht in Kaiserslautern bleiben wollte.
Sehr eindringlich schilderte sie den langen Transport nach Auschwitz, die Ankunft an der Rampe, die entwürdigenden Arbeits- und Lebensbedingungen und die schreckliche Angst, die alle Häftlinge jeden Tag haben mussten, denn in Auschwitz wurde sowohl nach Plan als auch willkürlich gemordet.
Als „Mischling ersten Grades“ wurde Frau de Vries  später von Auschwitz in das KZ Ravensbrück verlegt, wo sie für die Rüstungsindustrie bei Siemens arbeiten musste. Im Frühjahr 1945 schließlich wurden die inhaftierten Frauen gezwungen, sich auf einen der sogenannten „Todesmärsche“ zu begeben. Dort hat sie die Befreiung durch die Amerikaner erlebt.

Seit mehr als 20 Jahren hat Erna de Vries es sich als Aufgabe gesetzt, den Auftrag ihrer Mutter: „Du wirst erzählen!“ umzusetzen. So ist sie unter anderem in zahlreichen Schulen unterwegs, um ihre Lebensgeschichte der Jahre 1933 bis 1945 zu schildern und um mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen.

Fazit der Veranstaltung in den EFS: In Zeiten von zunehmendem Nationalismus, Rassismus, Rechtspopulismus und Antisemitismus sind Zeitzeugenbesuche wie dieser ein sehr wichtiges Projekt, denn wer will, kann aus der Geschichte sehr viel für die Gegenwart lernen. Dankbar und mit sehr großer Hochachtung und Anerkennung zollten die Zuhörer einen lang anhaltenden abschließenden Beifall für Frau de Vries.

Friederike Niederdalhoff


Regenbogen-Revue der Unterstufen – ein Bericht von Janna Pienkos

„Vielleicht werden die Träume, die du zu träumen wagst, tatsächlich wahr.“

Diese Hoffnung versuchten wir, die 77 Schüler und Schülerinnen der drei Unterstufenklassen der EFS am 20.04.2018 durch unsere abwechslungsreiche und farbenfrohe Regenbogen-Revue zu verbreiten.

Ein knappes halbes Jahr verbrachten wir, aufgeteilt in vier Kurse, mit der Vorbereitung für diese Aufführung.

Unser Chor, der verschiedenste Lieder einstudierte, vermochte Gänsehaut über den einen oder anderen Zuschauer zu jagen. So werden uns wohl Lieder wie „Kinder in der einen Welt“ oder die toll gemeisterte Solodarstellung des Liedes „Stell dir vor“ von Josy Emilia Landgraf lange in Erinnerung bleiben. Unter der Anleitung unseres Musiklehrers Jörg Spaude gelang eine schöne und abwechslungsreiche Musikuntermalung der Regenbogen – Revue. „Jörg Spaude war selbst sehr motiviert und übertrug dies auch auf uns Schüler. Das Singen war immer sehr lustig.“ — Zitat: Mitglieder des Chors.

Durch szenische Einlagen wie „Doktor Allwissend“ entlockte der Improvisationstheaterkurs den Zuschauern ein Schmunzeln oder Lachen. Allerdings gelang es auch durch Darstellungen wie „Freude auf ein Date“, die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken über ernste Themen, wie zum Beispiel die „Diskriminierung von Homosexualität“ anzuregen. Unter der liebevollen Anleitung von Verena Jannaber stellten wir, die Schülerinnen und Schüler des Improvisationstheaters, eine Show auf die Beine, welche die wichtigsten Themen der Regenbogen – Revue auf eine einprägsame und humorvolle Art und Weise darstellte. „Wir hatten sehr viel Spaß und haben viel zusammen gelacht! Auch wenn es nicht immer ganz so einfach war.“ — Zitat: Mitglieder des Improvisationstheater-Kurses.

Der Religionspädagogik-Kurs fasste die Themen der Regenbogen Revue in ernsten und liebevoll gestalteten Texten und Erzählungen zusammen, die durch uns Schüler und Schülerinnen während der Aufführung vorgetragen wurden. Reden über Nelson Mandela und Bischof Desmond Tutu, die gegen das Schwarz-Weiß denken kämpften, Erzählungen von einem freien Leben in Liebe und Einigkeit oder die große Rede gegen Diskriminierung, der Traum von Martin Luther King, das irgendwann seine kleinen Kinder in einer Nation leben, in der sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden. Bitten um Gerechtigkeit für die Kinder dieser Welt. Texte, mit denen wir für den Frieden eintreten wollen, der jedem gebührt. Bettina Ley als unsere anleitende Lehrkraft arbeitete mit uns Seite an Seite.  „Wir haben viele neue Erfahrungen gesammelt als eingespieltes, tolles Team. Dank Bettina.“ — Zitat: Mitglieder des Religionspädagogik-Kurses.

Für die instrumentale Untermalung der Regenbogen Revue sorgte die Band unter Anleitung des engagierten Lehrers Eckhard Heggemann. Dass die meisten Teilnehmer dieses Kurses bis zu Beginn der Vorbereitungen noch nie ein Instrument in den Händen hielten, ist nicht zu erahnen gewesen. Durch harte Arbeit gelang es den Schülerinnen und Schülern, die Revue mit sorgfältig eingeübten Stücken wunderbar zu begleiten. Mit den Instrumenten Bassgitarre, E-Gitarre, Cajón und einem Keyboard gelang es der Band, die Gesänge des Chors und die Theatereinlagen des Improvisationstheaters passend und anregend zu untermalen. „Es war harte Arbeit, die sich letzen Endes sehr gelohnt hat. Ohne Eckhard Heggemann wäre uns dies nicht möglich gewesen.“ — Zitat: Mitglieder der Band.

Die Regenbogen Revue war eine vielfältige Mischung aus Freude und Ehrfurcht für die Themen, die wir anbringen wollten, um die Zuschauer und Zuschauerinnen auch zum Nachdenken anzuregen.

In dem halben Jahr gelang es uns, mit Begleitung der Lehrkräfte Bettina Ley, Verena Jannaber, Jörg Spaude und Eckhard Heggemann eine Aufführung auf die Beine zu stellen, die uns ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Wir lernten uns besser kennen und fanden neue Freunde. Wir lernten, miteinander zu arbeiten. Wir erkannten, dass wir als ein Team, als eine Einheit durch Mut, Kreativität und Engagement ein Werk auf die Beine stellen können, auf das wir stolz sein können.

So vielfältig wie der Regenbogen waren unsere Lernerfahrungen. Es hat Spaß gemacht, sich auf unterschiedlichste Art und Weise an neue Themen zu wagen. So wurden diese Kurse für alle zu einem Gewinn.

… und wer weiß, vielleicht werden ja auch die Träume, die wir zu träumen wagen, tatsächlich wahr – irgendwann, vielleicht, jetzt und hier … somewhere over the rainbow….

Janna Pienkos U3



Einladung zur Regenbogen-Revue der Unterstufen, 20. April 18, 20.00 Uhr

Die Regenbogen – Revue:   Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?

Der Regenbogen ist ein wesentliches Element zahlreicher Mythologien und Religionen – über Kulturen und Kontinente hinweg. Häufig hat er dabei die Rolle eines Mittlers oder einer Brücke zwischen der Götter- und der Menschenwelt.

Im Alten Testament ist der Regenbogen ein Zeichen des Bundes, den Gott mit den Menschen schloss. Gott versprach mit ihm das Ende der Sintflut. Der Regenbogen gilt bis heute als Zeichen des Friedens zwischen Mensch und Gott. „Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über die Erde schicke, wird der Regenbogen in den Wolken zu sehen sein. Dann werde ich an meinen Bund mit euch und mit allem, was lebt, denken.“

Auch in der Musik finden sich zahlreiche Anhaltspunkte rund um den Regenbogen. Judy Garland besang 1939 eine Gegend „irgendwo über dem Regenbogen“ wo „Träume wahr werden“.  Natürlich gibt es noch viele weitere symbolische Verwendungen für den Regenbogen. Die „Rainbownation“ in Südafrika. Die Regenbogenfahnen für Toleranz und sexuelle Freiheit. Die Fahne der Friedensbewegung …

Die Schüler und Schülerinnen des Religionspädagogikkurses unter Leitung von Bettina Ley haben verschiedene Symboliken und Ideen zum Regenbogen aufgegriffen, weiterentwickelt und interpretiert. Die musikalische Umsetzung haben Schüler und Schülerinnen des Chores von Jörg Spaude sowie der Band unter Leitung von Eckhard Heggemann in die Hände genommen. Die Bühnendarstellung wird von Schülern und Schülerinnen des (Impro-)Theaterkurses unter Leitung von Verena Jannaber übernommen.

Ein großes Schulprojekt, an dem mehr als 75 Personen vor und hinter den Kulissen mitwirken, um die Zuschauer auf eine Regenbogenreise – auf eine Revue der besonderen Art mitzunehmen. Eine informative und unterhaltsame Inszenierung mit bunten Szenen, verschiedenen Facetten, vielen bekannten und unbekannten Liedern.

Aufführung: Freitag, 20. April um 20.00 Uhr

Ort:  Aula der Evangelische Fachschulen für Sozialpädagogik und Heilpädagogik, Iburger Str. 183, 49082 Osnabrück

Eintritt frei – um eine Spende zugunsten des Schülerhilfefonds der EFS sowie der Osnabrücker Kindertafel wird gebeten

 


Verabschiedung der examinierten HeilpädagogInnen am 23. Februar 2018

Und wieder eine fröhliche Zeugnisverleihung…

Nach mehr als 2,5 Jahren war es soweit: Am Freitag, 23. Februar wurden 16 Heilpädagoginnen und Heilpädagogen der HP TZ 3 feierlich entlassen. Unter dem Motto „Positiv annehmen“ hatte die Klasse gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Dietmar König eine Andacht vorbereitet, in der das Bibelwort Mt. 6, Vers 25 bedacht wurde: „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet. Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Marcel Stölting am Klavier und Zander Reurik und Dietmar König mit der Gitarre.

„Positiv annehmen“ war ein häufig genannter Begriff in der Ausbildung, zum ersten Mal ins Spiel gekommen bei einem gemeinsamen Improvisationstheaterprojekt mit der Impro-Aktiv-Werkstatt der Ledder Werkstätten. Was für das Improtheater unabdingbar ist, weil ohne das positive Annehmen keine Geschichte auf der Bühne entstehen kann, passt auch sehr gut zu der Ausbildung und den neuen beruflichen Herausforderungen der HeilpädagogInnen: Sieh Dir die Situation an, beobachte gut, erkenne die Ressourcen und baue Dein weiteres pädagogisches Handeln professionell darauf auf.

Außerordentliches Durchhaltevermögen und hohes Engagement haben die AbsolventInnen des berufsbegleitenden Bildungsgangs bereits in den vergangenen zweieinhalb Jahren bewiesen, mit dem zusätzlichen theoretischen und praktischen Handwerkszeug der Ausbildung kann es nun also losgehen in eine erweiterte berufliche Zukunft. Da passte das Abschiedsgeschenk von Klassenlehrerin Maria Hinze sehr gut: Ein heilpädagogischer Herzschrittmacher, praktisch und mit Symbolkraft.

F. Niederdalhoff, 23.2.18


Examensfeier der Sozialpädagogik in Teilzeit am 12. Januar 2018

„Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen!“

Unter dieses Motto stellte die Teilzeitklasse 4 der Evangelischen Fachschulen am 12.01.2018 ihre Examensandacht. Alle 18 Absolventen dieser Ausbildungsform haben vor dreieinhalb Jahren einen Neuanfang gewagt und sich dem Abenteuer einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Erzieher/in gestellt.

Zeugnisverleihung

„Ein guter Plan ist mehr als eine Idee“ lautet eine Zeile aus dem Lied „Neuanfang“ von Clueso. Das Thema des Liedes zog sich wie ein roter Faden nicht nur durch die Andacht und den anschließenden Sektempfang, sondern auch durch die gesamte Ausbildungszeit. Mit einem großen Organisationstalent, hoher Belastbarkeit und gutem Stressmanagement ist es allen 18 Absolventen über die lange Ausbildungszeit gelungen, einen sehr guten Abschluss zu erreichen. Diese besagten Fähigkeiten kamen am Ende noch einmal bei einer äußerst gelungenen Abschlussfeier mit lustigen, bewegten und auch lauten Momenten bravourös zur Geltung.

Melanie Witte

Alles weitere nach dem Motto: Bilder sagen mehr als tausend Worte!