Am 23.01.2019 finden die Wahlen für die Gruppen zur Projektwoche in den Klassen statt. Im folgenden sind die sechzehn Projekte näher beschrieben, und es wird eine große Vielfalt angeboten: 90 Jahre Geschichte der Pädagogik, 90 Jahre Ausbildung von Erzieher*innen, 90 Jahre Ev. Schule in Osnabrück! Umgesetzt mit Zeitzeug*innen und Ehemaligen, mit Exkursionen und Aktionen, mit Gesang, Theater und Tanz…
1 | Organisationsgruppe
Teilnehmer(innen): 8 Personen Leitung: Karina Wilkens und Eckhard Heggemann Habt ihr Spaß an Planung – Organisation – Einkauf – Vernetzung? Gesucht werden freundliche, spontane, flexible, unkomplizierte Organisationstalente, die bereit sind, während der Projekttage einige der umfangreichen Organisations- und Koordinationsaufgaben zu übernehmen. Beispielaufgaben wären die Materialbeschaffung für die Projektgruppen, die Materialausgabe verwalten, die Raumpläne erstellen, den Tag der offenen Tür organisatorisch vorbereiten u.e.a.m. Unsere Devise lautet hierbei: „Was man lernen muss, um es zu tun, lernt man, indem man es tut.“ Gut wäre, wenn (mindestens) zwei der Teilnehmer/innen ein Auto zur Verfügung stellen könnten. Für die Fahrten wird Kilometergeld verrechnet. Und wenn auch erfahrene Studierende aus den Vorjahren ihre bereits erprobten Talente einbringen könnten. |
2 | Projektcafe
Teilnehmer(innen): max. 10 Personen Leitung: Inga John und Hedwig Wübbels Während der Projekttage werden wir in gewohnter Tradition erschwingliche Snacks und Gerichte zubereiten, die wir dann im Projektcafe anbieten. Das Cafe ist dabei nicht nur Ort zum Verzehren des Essens, sondern Treffpunkt unserer Schulgemeinschaft und somit Platz für gelebte Schulkultur. Neben dem beliebten Frühstücksangebot wird es sicher Klassiker wie frisch gebackene Waffeln geben, Herzhaftes, aber auch warme Speisen am späteren Vormittag. Unsere Gruppe plant, organisiert, kauft Zutaten ein, bereitet zu und serviert – Wer also dazu Lust hat und gerne auch eigene Ideen einbringt und umsetzt oder einfach gerne kocht und den Gästen serviert, ist herzlich willkommen. |
3 | Streifzug durch 9 Jahrzehnte Esskultur
Leitung: Jutta Plate, Eugenia Pantelidi, Melissa Heldt und Monika Rahimi Einwecken, Gemüsegarten, Hunger während und nach dem Krieg, Käse-Igel, Schinkenröllchen, Schwarzwälder-Kirsch-Torte, Wirtschaftswunderbäuchlein, Schönheitsideal, Twiggy, Fast-Food, Vollwertkost, Food-Fotografie, Ernährungstrends – dies sind nur einige wenige Stichworte, mit denen man die esskulturelle Entwicklung charakterisieren kann. Mit unserem Projektangebot laden wir euch zu einem genussfreudigen Kennenlernen unterschiedlichster Rezepte der letzten 90 Jahre ein. Gemeinsam werden wir Gerichte überlegen und Rezepte sammeln, welche typisch für die jeweilige Zeit waren. Diese gemeinsam ausgewählten Köstlichkeiten werden wir vorbereiten, verzehren und unseren zahlreichen Besuchern am Tag der offenen Tür anbieten. Zu unserem Projektangebot gehört natürlich auch die eigene Verköstigung, wir werden hierbei unsere ausgesuchten Mahlzeiten zusammen ausprobieren und genießen. Die Besichtigung eines Lebensmittelindustrie-Betriebes ist in Planung. Für die Lebensmittel entsteht hierbei ein Kostenbeitrag in Höhe von 10 ,- Euro pro Teilnehmer/in. |
4 | Verpackungswahn heute- können wir von früher lernen? -schöner, nachhaltig, lecker-
Leitung: Rebecca Reuter und Katrin Reichert TN: max. 18 Früher hat man sich nicht mit der Umwelt beschäftigt, trotzdem vielleicht Vieles richtig gemacht, weil man Vieles selber machen konnte und auch musste. Jetzt verpacken wir alles in Plastik. Das geht auch anders und ressourcenschonender. Wir wollen uns beschäftigen mit der Verwendung und Vermeidung von Plastikverpackungen und der Herstellung von Alternativen. Schon mal Joghurt selber gemacht oder Tücher mit echtem Bienenwachs hergestellt? Wir wollen Alternativen zu herkömmlichen Plastikverpackungen selber entwickeln und gestalten. Außerdem wollen wir uns über unseren eigenen Plastikverbrauch Gedanken machen und nachhaltigere Verpackungsmöglichkeiten entdecken. Exkursion: Besuch zu tara unverpackt am Dienstag |
5 | „Kleider machen Leute. Nackte haben wenig oder gar keinen Einfluss auf die Gesellschaft.“ (Mark Twain)
90 Jahre Mode – Musik – Tanz Leitung: Silvia Retta-Juchem und Jörg Spaude Jede Zeit hat ihre eigene Sprache, ihre eigene Musik, ihre Tänze und ihre Mode. Diese sind tief mit unserer Kultur- und Familiengeschichte verwoben. Spuren vergangener Jahrzehnte tragen wir ins uns. Mögliche Exkursionen: Für den Tanzunterricht fallen Kosten von 5 Euro an. |
6 | Zappenduster und Kunterbunt! Schwarzlicht-Theater
Leitung: Karin Heidemann und Saskia Reckwert Im Schwarzlicht-Theater bieten sich ungewöhnliche und vor allem überraschende Möglichkeiten das Thema „90 Jahre EFS“ darzustellen. Vielleicht machen wir uns auf eine Zeitreise der Pädagogik, erleben Struwwelpeter als Vertreter der sog. Schwarzen Pädagogik kunterbunt im Schwarz-Licht? Wie lassen sich aktuelle Genderfragen spielerisch verblüffend thematisieren? Und kann „Alexa“ Erzieherin der Zukunft werden? Oder feiern wir einfach eine Geburtstagsparty mit verrückten Überraschungen? Nachdem wir uns in den ersten Tagen mit dem Spiel auf der Schwarzlicht-Bühne vertraut gemacht haben, sind eure Ideen gefragt! Wir wollen eine kleine Show für den Tag der offenen Tür entwickeln. Ihr benötigt für alle Tage vollständig schwarze Kleidung!! Weiße und neonfarbige Kleidungsstücke und Accessoires können wir auch gut gebrauchen! Wir freuen uns darauf, mit euch unsere neue Bühne und Ausstattung ausprobieren zu können! |
7 | Anno 1929 – 2019: History „Evangelische Fachschule“ (EFS)
Leitung: Erika Eilers Wer macht mit bei der „Spurensuche“? Die EFS befindet sich erst seit 1963 am Schölerberg! Damals übrigens: „Evangelische Fachschule für Kindergärtnerinnen“, genannt. Das wirft Fragen auf: Wo war die Schule eigentlich vorher? Was geschah in der Zeit zwischen 1929 und 1963……….und danach? Welche Einrichtungen/Orte standen oder stehen heute noch mit der Schule in Verbindung? Welche Ereignisse hatten Einfluss, z. B. auch auf die Ausbildungsinhalte? Wir überlegen gemeinsam, welchen Themen wir auf die Spur kommen wollen. Wir planen zusammen und machen uns in Osnabrück (evtl. auch der Umgebung) auf Entdeckungsreise. Wir versuchen zu rekonstruieren wie es damals war, denn es ist viel passiert seit 1929. Anschließend ist dann Kreativität und Gestaltungsfreude beim Aufarbeiten angesagt. Wir dokumentieren durch Text, Foto, Film und geben so am Tag der offenen Tür einen Einblick in unsere Recherchen. |
8 | ErzieherInnenausbildung-Früher + Heute „…und wie war’s bei Dir?“
Leitung: Antje Christiani und Annika Köster Wie hat sich die ErzieherInnen-Ausbildung im Laufe der Jahre verändert? Was haben SchülerInnen im Unterricht gelernt und wie konnten sie ihr Wissen in der Praxis nutzen? Welche Ausbildungsinhalte waren und sind heute noch wichtig? Wir wollen auf Spurensuche gehen und die Entwicklung der Ausbildung unter die Lupe nehmen. Erzieherinnen erzählen uns von ihren Erfahrungen in Ausbildung und Praxis. Wir recherchieren und informieren uns in der EFS und vor Ort in verschiedenen KiTas anhand von Berichten und Interviews. Mit Hilfe von selbst entwickelten Fragebögen gehen wir dann in Kleingruppen in die Praxis und suchen nach Antworten. Gesucht werden Neugierige, die ihre zahlreichen Fragen zu Papier bringen und den ExpertInnen in der Praxis auf den Zahn fühlen. Wir freuen uns auf Schülerinnen und Schüler, die sich für die Veränderungen in der ErzieherInnen-Ausbildung interessieren und auch Spaß an der Fragenbogenerstellung und Auswertung haben. |
9 | FRÜHLINGS ERWACHEN: Die „Rundherumgruppe“ Leitung: Friederike Niederdalhoff „Frühlingserwachen“ – das Drama von Wedekind wurde im letzten Halbjahr in den Unterstufen intensiv bearbeitet – und soll nun in der Projektwoche als Szenisches Theaterspiel für die Bühne umgesetzt werden. Neben der Schauspielgruppe, die sich weitestgehend mit den Originaltexten und deren Inszenierung beschäftigt, wird die „Rundherumgruppe“ folgende Aufgaben haben: – Verfassen aktueller und ergänzender Texte – nach Art von Poetry Slam, Improtheater, Podcast etc. – Gesamtregie – Zusammenführen von Tanztheater, Schauspiel und aktualisierten Verfremdungen -Technik und Bühnengestaltung, Organisation der Auftritte – Dokumentation des Prozesses mit Film und Foto Geplant sind Aufführungen am Tag der offenen Tür sowie eventuell in der 7.KW |
10 | FRÜHLINGS ERWACHEN: Szenisches Spiel
Wichtig: Teilnahme nur für die Unterstufen möglich Leitung: Sabine Schwichtenberg und Annette Jürgensen Basierend auf Frank Wedekinds Drama FRÜHLINGS ERWACHEN entwickeln und proben wir gemeinsam Szenen mit dem Ziel, diese am Tag der Offenen Tür, unterstützt vom Tanztheater und Improvisationen, zur Aufführung zu bringen. Wir suchen motivierte Menschen aus den Unterstufen, die Lust haben, nach der ausführlichen Erarbeitung im Unterricht den Figuren Wendla, Melchior und Moritz noch einmal auf ganz neue kreative Weise zu begegnen und eine Rolle zu übernehmen. Geplant sind Aufführungen am Tag der offenen Tür sowie eventuell in der 7. KW |
11 | FRÜHLINGS ERWACHEN: Tanztheater
„Frei ist, wer in Ketten tanzen kann.“ (F. Nietzsche) Leitung: Anna Meier Max. 20 TN aus allen Klassen Ein Skandal war „Frühlings Erwachen“ von F. Wedekind, brach er doch mit gesell-schaftlichen Tabus. Wedekind konfrontierte die Gesellschaft mit ihrer doppelbödigen Moral, der die Jugendlichen in ihrer erwachenden Sexualität zum Opfer fielen. Wir unterliegen heutzutage zwar nicht mehr dieser autoritären Moral, aber wie die Jugendlichen ihre Probleme auf dem Weg zum Erwachsenwerden lösen, ist auch in unserer Zeit aktuell. So versuchen wir, durch die Aufführung einiger Szenen von „Frühlings Erwachen“ zu einer Auseinandersetzung anzuregen. In diesem Projekt soll es darum gehen, das Theaterstück durch Tanzeinlagen, die sich am HipHop orientieren, zu bereichern. Willkommen sind alle Schülerinnen und Schüler, die sich für die körperliche Umsetzung von Stimmungen und Intentionen begeistern lassen. Geplant sind Aufführungen am Tag der offenen Tür sowie eventuell in der 7. KW |
12 | „Prügeln bis die Seele bricht“ – Heimerziehung in den 1950/60er JahrenLeitung: Anne Harpenau, Kirsten Sülzle-TemmeHeimerziehung löst immer noch bei vielen negative Gefühle aus. Mit dem Wort Heim kommen schnell Bilder von großen Schlafsälen, lieblosen BetreuerInnen oder schwer erziehbaren Kindern sowie Drohungen „wenn du nicht artig bist, kommst du ins Heim!“ in den Sinn. Woher kommen aber diese Assoziationen? Um diese verstehen zu können, möchten wir uns die Schattenseiten der Heimerziehung in den 1950er bis Anfang der 1970er Jahre genauer anschauen. Ein besonders beeindruckendes Beispiel für diese Zeit ist das diakonische Erziehungsheim Freistatt (heute Bethel im Norden). Freistatt galt als eine der härtesten Einrichtungen der Heimerziehung der Bundesrepublik. Ein abgelegenes Heim, in dem schwere körperliche Arbeit und repressive Erziehungsmethoden wie Karzer und militärischer Drill den Alltag bestimmten. Wir möchten hinter diesen Alltag schauen und am Mittwoch, den 6.2. das damalige und heutige Freistatt kennenlernen. Hierfür plant bitte den gesamten Tag ein. Außerdem werden voraussichtlich Spritkosten anfallen. Wir freuen uns auf eine berührende Reise in die Geschichte der Jugendhilfe! |
13 | 90 Jahre EFS-Zeitzeug*innen
Leitung: Melanie Witte, Verena Jannaber Wir begeben uns auf eine Zeitreise und betrachten die Geschichte der EFS: Die handelt u.a. vom Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminar, unerwünschten Männern, einem verpflichtenden Wohnheim-Platz, bemerkenswerten Studienfahrten, und und und. ..Unterstützt wird unsere Zeitreise durch „Zeitzeug*innen“, die uns über die Ausbildungszeit aus ihrer Perspektive erzählen. Wir freuen uns auf engagierte SpurensucherInnen, kreative Köpfe und gute ZuhörerInnen! Wichtig: Wer Kontakt zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern hat (z.B. Praxisanleitungen, Familienangehörige, Verwandte, Bekannte,…) kann gerne im Vorfeld der Projektwoche Kontakt zu uns aufnehmen. |
14 | Pädagogik in totalitären Systemen – Erziehung im ‚Dritten Reich‘ und der DDR
Leitung: Birgit Rudnick und Andrea Manteuffel „Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird.“ Hitlers Absicht war der möglichst lückenlose Erziehungsstaat. Die „totale Erziehung“ im nationalsozialistischen Deutschland umfasste die gesamte Vorschul-, schulische und außerschulische Erziehung. Ziel war es, „eine neue Elite zur Reife zu bringen, der die nationalsozialistische Denkart gleichsam mit der Muttermilch verabfolgt worden war“. In der DDR war das Ziel der Pädagogik die „Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit“. Die staatliche Erziehung begann in den Kinderkrippen und setzte sich bis über die Oberschule hinaus fort. Wer nicht in das Gesellschaftsbild der DDR passte, dem drohte die „Umerziehung“ in staatlich geführten „Normalkinderheimen“, „Spezialkinderheimen“ oder „Jugendwerkhöfen“. Hier verbrachten knapp eine halbe Million Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Kindheit und Jugend. Bindungsforscher gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Erziehung beider Systeme bis heute nachwirken und auch unsere Generationen noch beeinflussen, z.B. durch nicht verarbeitete Traumata, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. In unserem Projekt wollen wir uns näher mit der Pädagogik der beiden Systeme – oder auch anderer totalitärer Staaten – beschäftigen und herausfinden, wie Pädagogik instrumentalisiert worden ist, um ideologische Ziele zu erreichen. Kann Erziehung überhaupt politisch neutral sein? Und wie sieht es heute in unserer Demokratie aus? |
15 | 90 Jahre EFS – 90 Jahre Film und Musik
Leitung: Anne Weghöft, Josy Emilia Iding „Are you, are you, coming to the tree …“ Wir wollen mit euch gemeinsam in die Welt der Filme und der Musik eintauchen, Theaterkompetenzen erlernen und Chorerfahrungen machen. Wir wollen mit Spaß den ästhetischen Bildungsbereich erforschen und praxisnah und partizipatorisch mit euch gemeinsam erfahren. Unsere Idee ist es mit euch gemeinsam ein Genre eines Filmes zu wählen. Mit Liedern, die wir als Chor singen wollen, und selbstgeschrieben Szenen möchten wir dann einen genrespezifischen Film drehen. Für ein gelungenes Projekt dürft ihr natürlich alles mitentscheiden und am ersten Tag das Konzept unserer gemeinsamen Woche mit uns planen. Durch dieses Musik und Film Projekt könnt ihr neue Kompetenzen erlernen, Kompetenzen fördern und Erfahrungen machen, um dies mit Kindern oder Jugendlichen in der Praxis durchzuführen. Wir freuen uns über alle Menschen, die gerne singen, Instrumente spielen, Theater spielen und / oder Filme drehen. Vorerfahrungen sind jedoch nicht nötig. |
16 | „Kunstwerk-statt“ – we are family!
Leitung: Ben Henrich Der Wandel des Familienkonzeptes in der Kunstgeschichte. Gemeinsam beleuchten wir die vergangenen 90 Jahre in der Kunst und der ästhetischen Bildung. Welche Entwicklungen können wir beobachten? Welche Neuinterpretationen bekannter Kunstwerke können wir daraus entwickeln? Gemeinsam werden wir kreativ und nutzen Techniken, die im pädagogischen Alltag hilfreich sein können. |